Witz, Balladen und Kraft

Zum fünfzehnten Mal gibt es – bei freiem Eintritt! – den Kleinkunstabend im Schweizer Viertel mit seiner bewährten Mischung aus Wort, Musik und Darbietung. Am 8. November geht er ab 19.30 Uhr im Nachbar- schaftstreff Osterholz (Am Siek 43) über die Bühne, wie gewohnt moderiert von Hans-Martin Sänger. Eine Voranmeldung ist telefonisch möglich unter 0174 - 910 3472.

Mit dabei ist einer der witzigsten Poeten aus dem Bremer Umland. Ob er nun das Grab eines Hütchenspielers nicht finden kann (drei Grabsteine!), einen blinden Passagier für weniger besorgniserregend hält als einen blinden Kapitän, ob er als westfälischer „Leasing-Prälat” die geheimen religiösen Metaphern der Deutschen Bahn offenlegt oder mit der schlichten Behauptung „Rehe haben das Bestreben, täglich neu zu überleben” widerspruchsfreie Zustimmung erntet – über die bissig-abstrusen Prosatexte und die zumeist gereimten Gedichte eines Gerd Geiser kann man wirklich lachen.

Das Duo Mossy Lawn besteht aus Sabine Frers-Papin (Gesang) und Jürgen Schöffel (Gesang, Gitarre, Ukulele), der schon häufig (solo und in Bands) unsere Kleinkunstabende mit seinen Entertainer-Qualitäten bereichert hat. Dass der berühmte Funke aufs Publikum überspringt, dafür sorgen außerdem zwei sehr schön miteinander harmonierende Stimmen und auch die Auswahl der Lieder, die man im Bereich Acoustic Pop verorten kann. Neben Eigenkompositionen (wie zum Beispiel einem träumerischen Song über Lanzarote) sind dies zahlreiche Coverversionen von Werken aus der Popgeschichte (genannt sei „The logical song” von Supertramp). Man darf einen sehr stimmungsvollen Auftritt erwarten.

Im Bereich Darstellung konnte Monsieur Rollo (alias Abdul El Akel) verpflichtet werden. Seine Performance beginnt als Clowneske mit komisch wirkender Hilflosigkeit und steigert sich nach und nach hin zu atem- beraubender Kraft-Akrobatik, bei der man mehr als einmal den Eindruck hat, die Schwerkraft sei aufgehoben. Vor einigen Jahren brachte Radio Bremen einen Filmbericht über den Künstler und seine Kinder, die damals häufig seine Vorführungen mitgestalteten und inzwischen ihre eigene professionelle Karriere begonnen haben

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